Entwässerungsrinnen und Drainagematten

Die gezielte Abführung von Nässe zur Entwässerungsebene ist eine der Hauptaufgaben, die sich dem Handwerker beim Aufbau von Balkonen und Terrassen stellen. Mit unseren Drainagematten Schlüter-TROBA, -TROBA-PLUS und unseren hochwertigen Entwässerungsrinnen TROBA-LINE lässt sich diese Herausforderung mühelos meistern.

Balkon mit Meerblick, Liegestühlen und Entwässerungsrinne Schlüter-TROBA-LINE-TL.

 

 

Was versteht man unter einer Drainage?

Eine Drainage dient der Ableitung von Flüssigkeit – im technischen Bereich wird darunter die gezielte Entwässerung einer Fläche verstanden. Sie wird an den problematischen Stellen an oder in Bauteilen wie Balkonen, Terrassen oder Kellern installiert, um dort Staunässe vorzubeugen. Typische Drainagemaßnahmen sind vertikal wie horizontal verknüpfte Systeme aus Rohren oder Rinnen, die anfallendes Wasser über ein Gefälle zuverlässig zu einem ungefährdeten Ort abführen. Die einfachste und schnellste Möglichkeit, Flächen zu entwässern, bieten dabei Drainagematten. Sie werden bereits auf der Abdichtungsebene des zu schützenden Bauteils verlegt und leiten das anfallende Wasser zu einem Entwässerungspunkt, etwa einem Balkon-Rinnensystem. Es gibt sowohl spezielle Drainagematten zur Verlegung unter einem Splittbett als auch solche, die sich besonders für Belagskonstruktionen mit Estrich oder Mörtel eignen.

Wie funktioniert eine Drainagematte?

Eine Drainagematte ist eine formstabile Kunststoffmatte oder -folie, die über eine Noppenstruktur verfügt und so eine kapillarbrechende Flächendrainage zwischen Abdichtungsebene und darüber liegender Belagskonstruktion herstellt. Durch die Noppen der Matte werden Hohlräume geschaffen, die das Sickerwasser horizontal und drucklos zu einem Entwässerungspunkt – etwa einem Balkon-Rinnensystem, Fallrohr oder Gully – abführen. Drainagematten, die unter einem Estrich verlegt werden, verfügen zusätzlich über ein wasserdurchlässiges Filtervlies oder Gittergewebe, das als Auflage für den Estrich dient. Sie werden als Rollenware geliefert und verfügen nur über ein geringes Gewicht, was sie entsprechend leicht zu verlegen macht.

Wozu braucht man eine Drainagematte?

Drainagematten erfüllen vorrangig zwei Funktionen:

  1. Sie schaffen eine zweite Entwässerungsebene unter dem Fliesen- oder Plattenbelag, die anfallendes Wasser über den entstehenden, ganzflächig aufgestelzten Drainageraum abführt. Kleinere Fehler im Abdichtungsgefälle, wie etwa Unebenheiten oder Erhöhungen im Überlappungsbereich, werden somit
    wirksam überbrückt.
  2. Sie bilden eine Schutzschicht für die darunterliegende Bauwerksabdichtung, die sich gleich dreifach bezahlt macht: Indem die Matten die Ansammlung von Wasser auf der Abdichtungsebene verhindern, beugen sie zunächst unmittelbar Frostschäden, Ablösungen oder Ausblühungen vor. Darüber hinaus halten die eng stehenden Noppen sehr hohen Druckspannungen stand und sorgen so für eine gleichmäßige Lastverteilung. Der Hohlraum zwischen Matte und Belagskonstruktion wiederum bildet ein wärme- und trittschalldämmendes Luftpolster, das die Abdichtung vor thermischer Belastung schützt.

In welchen Bereichen können Drainagematten eingesetzt werden?

Drainagematten sind vielseitig einsetzbar und lohnen sich insbesondere dort, wo es um die Entwässerung versiegelter Flächen und den Schutz vor Feuchtigkeit geht. Entsprechend finden sie vor allem in diesen Anwendungsbereichen Verwendung:

  • Balkone und Terrassen sind der häufigste Einsatzbereich, um Frost- und Wasserschäden an Abdichtung, darunterliegenden Bauteilen sowie am Oberbelag vorzubeugen. Insbesondere Natursteinbeläge reagieren empfindlich auf Staunässe oder aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich – für beides schaffen die Matten zuverlässig Abhilfe.
  • Auch auf Flachdächern und Dachterrassen gewährleisten Drainagematten eine zuverlässige Wasserableitung. Auf Dachflächen wie auch auf Balkonen werden sie in der Regel mit einem Rinnensystem kombiniert, welches das abfließende Wasser dann aufnimmt und sicher abführt.
  • Auch auf Wegeflächen oder in Poolbereichen sorgen sie für eine sichere Drainage.
  • Ebenfalls bewährt haben sich die Matten bei der Sanierung von Denkmälern, wie etwa beim Bismarck-Denkmal in Hamburg.

Je nach Einsatzbereich und gewünschter Belagskonstruktion gibt es verschiedene Arten von Drainagematten:

  • Matten mit Filtervlies wie etwa Schlüter-TROBA-PLUS eignen sich ideal für die Verlegung unter Estrichkonstruktionen.
  • Matten mit Gittergewebe wie Schlüter-TROBA-PLUS-G sind für Flächen mit erhöhtem Wasseraufkommen konzipiert und lassen sich besonders gut für Belagskonstruktionen mit Einkornmörtel oder mit lose verlegten Plattenelementen auf Schalungsringen mit Dünnbettmörtel-Tragpunkten einsetzen.
  • Für die Drainage unter einem Splittbett sind Drainagefolien wie Schlüter-TROBA die beste Wahl: Sie schaffen Drainagekanäle unterhalb der Folie, so dass kein Splitt in die Hohlräume gelangen kann und das Wasser auf der Abdichtungsebene abgeführt wird.
  • Spezialisierte Matten mit beidseitigem Vliesgewebe wie Schlüter-DITRA-DRAIN hingegen fungieren gleichzeitig als Entkopplungsmatte und werden im Dünnbettmörtel direkt unterhalb der keramischen Beläge verlegt. Sie entkoppeln den Oberbelag vom Untergrund und wirken gleichzeitig als zusätzliche kapillarpassive Verbunddrainage.

Wozu baut man auf Balkonen eine Entwässerungsrinne ein?

Die Abdichtung von Balkonen und Dächern wird in der DIN 18531 geregelt und sieht unter anderem vor, dass Abdichtungen 15 cm über die Oberkante des Belags hochgeführt werden müssen. So soll verhindert werden, dass Wasser ins Gebäudeinnere eindringen und dort Schäden am Baukörper verursachen kann. Allerdings ist diese Anschlusshöhe bei Balkon- und auch Terrassenabdichtungen häufig nicht gegeben, insbesondere zu Einbauteilen, Türelementen oder Wandanschlüssen. Auch die entstehenden hohen Schwellen sind für Türdurchgänge problematisch und erfordern mindestens eine Stufe – können also nicht barrierefrei ausgeführt werden.

Nach den Flachdachrichtlinien darf in Türbereichen jedoch von diesen Vorgaben abgewichen werden, sofern geeignete Entwässerungsmaßnahmen ergriffen wurden. Genau hier kommen Entwässerungsrinnen wie etwa Schlüter-TROBA-LINE ins Spiel: Der Einbau eines Entwässerungssystems mit Drainagerinne sichert die Entwässerung bei niedriger Anschlusshöhe. Auch Sonderkonstruktionen für stufenlose Türdurchgänge werden so möglich. Die Rinnen werden dabei direkt an der Fassade – also der Wandseite des Balkons – verlegt und mit einem Abdeckrost versehen. Über eine Höhenverstellung wird die Rinne so nivelliert, dass sie auf derselben Höhe mit dem Oberbelag des Balkons abschließt. So werden Stolperfalle vermieden und ein schwellenloser Übergang ins Freie geschaffen, der gleichzeitig das anfallende Wasser sicher abführt. Auch bei der Verlegung von Terrassen ist der Einbau einer Entwässerungsrinne als Teil des Drainagesystems sinnvoll, insbesondere wenn eine niveaugleiche Planung gewünscht ist.

Ist eine Entwässerungsrinne Pflicht?

Ob eine Entwässerungsrinne Pflicht ist, hängt von ihrem jeweiligen Einsatzbereich ab. Bei der Ausführung von Balkonen oder Dachflächen ist sie in den meisten Fällen zwingend notwendig, insbesondere um stufenlose Übergänge zu schaffen zu dürfen. Das Wasser wird dann über die Entwässerungsrinnen zu einem Entwässerungspunkt abgeleitet und beispielsweise über die Fassadenentwässerung oder ein umlaufendes Balkon-Rinnensystem wie Schlüter-BARIN abgeführt.

Anders sieht es bei erdberührten Terrassen aus: Hier ist die Rinne nicht zwingend vorgeschrieben, ihre Notwendigkeit ergibt sich jedoch oft aus den baulichen Gegebenheiten. So machen etwa stufenlose Übergänge, versiegelte Flächen oder fehlende Gefällesituationen den Einsatz eines Entwässerungssystems mit Drainagerinne erforderlich – insbesondere unter Berücksichtigung des zunehmenden Extremwetterrisikos mit Starkregen.

Wir empfehlen Ihnen, vorab die örtlichen Bauordnungen zu prüfen und Ihr Projekt von einem kompetenten Fachplaner und -handwerker durchführen zu lassen.