Schlüter-DITRA-HEAT-DUO-PS ist eine Polypropylenbahn mit einer hinterschnittenen Noppenstruktur und einem auf der Unterseite aufkaschierten Vlies mit Haftkleber. Sie ist ein universeller Untergrund für Fliesenbeläge, der eine Entkopplungs- und Dampfdruckausgleichsschicht bildet und auch zur Befestigung der elektrischen Heizkabel Schlüter-DITRA-HEAT-E-HK und DITRA-HEAT-E-CHC verwendet werden kann.
DITRA-HEAT-DUO-PS besitzt ein spezielles 2 mm dickes Vlies, das auf der Unterseite mit Haftkleber kaschiert ist und neben der Verklebung auf dem Untergrund zusätzlich eine Reduzierung des Trittschalls sowie ein schnelleres Aufheizverhalten bewirkt.
Der Einsatz von DITRA-HEAT-DUO-PS ist nur für die Anwendung am Boden im Innenbereich zulässig. Untergründe für die Verlegung von DITRA-HEAT-DUO-PS müssen eben, sauber, staubfrei, trocken, glatt, fest und tragfähig sein und dürfen sich nicht durchbiegen. Zur Verlegung die Schutzfolie von DITRA-HEAT-DUO-PS abziehen und die Bahn auf den Untergrund legen. Sie kann angehoben und neu positioniert werden, sofern kein Druck auf sie ausgeübt wurde. Sobald jedoch Druck ausgeübt wird, wird die Bahn durch den Klebstoff fest mit dem Untergrund verklebt. Unmittelbar nach dem Verkleben der Matte kann die Verlegung der Heizkabel mit einem Mindestabstand von 9 cm (jede 3. Noppe) erfolgen.
Der Fliesenbelag wird direkt auf DITRA-HEAT-DUO-PS den geltenden Regelwerken entsprechend im Dünnbettverfahren verlegt. Der Dünnbettmörtel verbindet sich mit der hinterschnittenen Noppenstruktur der DITRA-HEAT-DUO-PS-Bahn.
DITRA-HEAT-DUO-PS ist wasserdicht und kann in Nassräumen eingesetzt werden, wenn die Mattenstöße mit Schlüter-KERDI-KEBA und Schlüter-KERDI-COLL-L abgedichtet sind. DITRA-HEAT-DUO-PS besitzt keine Zertifizierung nach ETA oder abP. Falls dies erforderlich ist, empfehlen wir die Verwendung der originalen Schlüter-DITRA-HEAT/-HEAT-DUO, welche mit Dünnbettmörtel auf dem Untergrund verklebt werden.
Zusammenfassung der Funktionen
a) Entkopplung
DITRA-HEAT-DUO-PS entkoppelt den Belag vom Untergrund und neutralisiert somit Spannungen zwischen Untergrund und Fliesenbelag, die aus unterschiedlichen Formänderungen resultieren. Ebenso werden Spannungsrisse aus dem Untergrund überbrückt und nicht in den Fliesenbelag übertragen.
b) Abdichtung
DITRA-HEAT-DUO-PS ist eine wasserundurchlässige Polypropylenbahn mit hoher Wasserdampfdiffusionsdichtigkeit. Bei sorgfältiger Abdichtung der Mattenstöße und der Anschlüsse an Einbauteilen sowie aufgehenden Bauteilen ist DITRA-HEAT-DUO-PS als Abdichtungsebene einsetzbar, sofern keine zertifizierte Verbundabdichtung benötigt wird.
DITRA-HEAT-DUO-PS schützt die Unterkonstruktion vor Schäden durch eindringende Feuchtigkeit oder aggressive Stoffe.
Hinweis:
Wenn eine Verbundabdichtung mit einem allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis (abP) oder einer europäischen Zulassung (ETA = European Technical Assessment) erforderlich ist, sind die Varianten von DITRA-HEAT/-DUO zur Verklebung mit Dünnbettmörteln zu verwenden, die eine entsprechende Zulassung besitzen.
c) Lastverteilung (Lasteinleitung)
Auf DITRA-HEAT-DUO-PS verlegte Fliesen im Bodenbereich sollten mindestens 5 x 5 cm groß sein und eine Mindestdicke von 5,5 mm aufweisen. Die mit Dünnbettmörtel ausgefüllten Vertiefungen von DITRA-HEAT-DUO-PS übertragen die auf den Fliesenbelag einwirkenden mechanischen Belastungen direkt auf den Untergrund. Somit sind auf DITRA-HEAT-DUO-PS verlegte Fliesenbeläge entsprechend hoch belastbar.
DITRA-HEAT-DUO-PS ist für Verkehrslasten bis 3 kN/m² einsetzbar. Hierzu zählen der private und leicht gewerbliche Bereich (Wohngebäude, Büro- und Verwaltungsflächen, Restaurants, Hotels, Konferenzräume, Stations- und Krankenzimmer etc).
Schlagbelastungen auf keramische Beläge durch harte Gegenstände sollten bei mit DITRA-HEAT-DUO-PS hergestellten Konstruktionen vermieden werden.
d) Haftverbund
DITRA-HEAT-DUO-PS erreicht durch den speziellen Klebefilm auf dem rückseitigen Trägervlies eine hervorragende Anhaftung am Untergrund und die mechanische Verankerung des Dünnbettmörtels in der hinterschnittenen Noppenstruktur bewirkt einen guten Haftverbund des Fliesenbelages. DITRA-HEAT-DUO-PS kann nur am Boden im Innenbereich eingesetzt werden.
e) Thermische Trennung
DITRA-HEAT-DUO-PS ist rückseitig mit einem 2 mm dicken speziellen Trägervlies ausgestattet, welches ein schnelleres Aufheizverhalten bewirkt.
f) Trittschalldämmung
Für DITRA-HEAT-DUO-PS wurde im Einbauzustand ein Trittschallverbesserungsmaß (ΔLW) von 14 dB (gemäß DIN EN ISO 10140) ermittelt.
Das tatsächliche Verbesserungsmaß der jeweiligen Konstruktion ist von den örtlichen Gegebenheiten (konstruktiver Aufbau) abhängig und kann von diesem Wert abweichen. Daher können die ermittelten Prüfwerte nicht auf jede Baustellensituation übertragen werden.
Untergründe für Schlüter-DITRA-HEAT-DUO-PS
Untergründe, auf denen DITRA-HEAT-DUO-PS verlegt werden soll, müssen grundsätzlich auf Ebenheit, Tragfähigkeit, Sauberkeit und Verträglichkeit überprüft werden. Haftungsfeindliche Bestandteile der Oberfläche sind zu entfernen. Der Ausgleich von Unebenheiten oder ein Höhen- oder Gefälleausgleich muss vor Verlegung der DITRA-HEAT-DUO-PS erfolgen.
Um eine effektive Erwärmung des Fußbodens zu gewährleisten, ist insbesondere bei der Verlegung gegen das Erdreich bzw. über unbeheizten Räumen der Einbau einer Wärmedämmung erforderlich. Für ein schnelleres Aufheizverhalten auf unbeheizten Estrichkonstruktionen empfehlen wir die Verwendung von DITRA-HEAT-DUO-PS.
DITRA-HEAT-DUO-PS kann nicht auf erdberührten Bauteilen verbaut werden, welche nicht bereits gegen aufsteigende Feuchtigkeit bzw. drückendes Wasser abgedichtet wurden. Eine funktionsfähige Horizontalsperre ist zwingend erforderlich.
Beton
Beton unterliegt einer langwierigen Formveränderung durch Schwinden. Bei Beton und Spannbeton konnen zusätzlich durch Durchbiegung Spannungen entstehen.
Durch den Einsatz von DITRA-HEAT-DUO-PS werden die entstehenden Spannungen zwischen Beton und Fliesenbelag aufgenommen, so dass die Fliesenverlegung ca. 28 Tage nach Einbringen des Betons erfolgen kann.
Zementestriche
Zementestriche müssen vor dem Verlegen der Fliesen mindestens 28 Tage lang gemäß den geltenden Regeln ausgehärtet sein und einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 2 CM % aufweisen.
Besonders schwimmende Estriche und Heizestriche neigen jedoch auch später, z. B. durch Belastungen und Temperaturveränderungen, zur Verformung und Rissbildung. Beim Einsatz von DITRA-HEAT-DUO-PS können die Fliesen auf frischen Zementestrichen verlegt werden, sobald diese eine ausreichend trockene Oberfläche aufweisen (dies ist bei einem Standardzementestrich und guter Lüftung nach ca. 3-5 Tagen der Fall).
Bei eventuell später auftretenden Rissbildungen und Verformungen des Estrichs, werden diese durch DITRA-HEAT-DUO-PS neutralisiert und nicht in den Fliesenbelag übertragen.
Calciumsulfatestrich
Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) darf bei der Fliesenverlegung nach geltenden Regeln nur max. 0,5 CM-% Restfeuchte aufweisen. Durch die Verwendung von DITRA-HEAT-DUO-PS kann bereits bei einer Restfeuchte ab kleiner 2 CM-% ein Fliesenbelag aufgebracht werden.
Falls erforderlich, ist die Estrichoberfläche entsprechend den Fachregeln und Herstellervorgaben zu behandeln (anschleifen, grundieren). Im Anschluss kann DITRA-HEAT-DUO-PS auf der vorbehandelten Estrichoberfläche verklebt werden. Der Estrich wird durch DITRA-HEAT-DUO-PS vor Feuchteeintritt an der Oberfläche geschützt. Calciumsulfatestriche sind feuchtigkeitsempfindlich, so dass der Estrich vor weiterer Durchfeuchtung, z. B. rückwartiger Feuchtebelastung, zu schützen ist.
Heizestriche
DITRA-HEAT-DUO-PS ist aufgrund der thermischen Trenneigenschaft nicht auf Heizestrichen zu empfehlen.
Kunststoffbeläge und Beschichtungen
Die Oberflächen müssen grundsätzlich tragfähig und so beschaffen oder vorbehandelt sein, dass der rückseitige Kleber des Trägervlieses von DITRA-HEAT-DUO-PS darauf haften kann. Die Verträglichkeit des Klebers mit dem Untergrund ist im Vorfeld zu prüfen. DITRA-HEAT-DUO-PS darf nur auf lösemittel- bzw. weichmacherfreien sowie ölfreien Belägen eingesetzt werden.
Span- und Pressplatten
Diese Materialien sind besonders anfällig für Formveränderungen, wenn sie Feuchtigkeit (oder stark schwankenden Luftfeuchtigkeiten) ausgesetzt sind. Es sollten daher Span- oder Pressplatten verwendet werden, die gegen Feuchtigkeitsaufnahme imprägniert sind.
Die Platten können grundsätzlich als Untergrund auf dem Boden im Innenbereich eingesetzt werden. Die Dicke der Platten ist so zu wählen, dass sie in Verbindung mit einer geeigneten Tragkonstruktion ausreichend formstabil sind.
Die Befestigung ist durch Verschrauben in entsprechend geringen Abständen sicherzustellen. Die Stöße sind mit Nut- und Federverbindung herzustellen und müssen vollständig abgedichtet sein. Zu angrenzenden Bauteilen sind ca. 10 mm Randfugen einzuhalten. DITRA-HEAT-DUO-PS neutralisiert die auftretenden Spannungen zum Fliesenbelag und verhindert zudem das Eindringen von Feuchtigkeit.
Holzdielenboden
Bei ausreichend tragfähigen, verschraubten Holzdielen mit Nut- und Federverbindung ist eine direkte Verlegung von keramischen Belägen grundsätzlich möglich. Bewährt hat sich hier aber das Aufbringen einer zusatzlichen Schicht aus Span- oder Pressplatten. Vor Verlegung der DITRA-HEAT-DUO-PS sollte der Holzuntergrund die Gleichgewichtsfeuchte aufweisen. Unebene Böden sollten vorher durch geeignete Ausgleichsmaßnahmen egalisiert werden.