Schlüter-DITRA-HEAT  Entkopplung mit zusätzlicher Aufnahme von Heizkabeln

Möchten Sie Ihren Wohnraum elektrisch heizen, oder möchten Sie eine Fußbodenheizung auf eine bestehende Estrich- oder Holzkonstruktion nachrüsten? Zusätzlich zu den bewährten Funktionen der Schlüter-DITRA (Entkopplung, Verbundabdichtung und Dampfdruckausgleich) ermöglicht Schlüter-DITRA-HEAT durch ihre spezielle Noppenstruktur auch die Installation von elektrischen Heizkabeln. Somit lässt sich mit DITRA-HEAT nicht nur ein idealer Untergrund für Keramik und Naturstein herstellen, sondern gleichzeitig auch ein innovatives elektrisches Heizsystem für den Boden- und Wandbereich.

Datenblatt
Produktfoto DITRA-HEAT 1©Schlüter-Systems KG
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Schnittzeichnung DITRA-HEAT 1
Produktfoto DITRA-HEAT 1
Produktfoto DITRA-HEAT 2
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Allgemeine Produktinformationen

Schlüter-DITRA-HEAT ist eine Polypropylenbahn mit einer hinterschnittenen Noppenstruktur, die rückseitig mit einem Trägervlies versehen ist.

Sie ist ein universeller Untergrund für Fliesenbeläge als Entkopplungsschicht, Abdichtung sowie Dampfdruckausgleichsschicht und dient zur Aufnahme von Heizkabeln.

Der Untergrund, auf den DITRA-HEAT verlegt wird, muss ebenflächig und tragfähig sein. Zur Verklebung von DITRA-HEAT wird ein auf den Untergrund abgestimmter Dünnbettmörtel mit einer Zahnkelle (Empfehlung 6 x 6 mm) aufgetragen. Darin wird DITRA-HEAT mit dem rückseitigen Vliesgewebe vollflächig verklebt, wobei sich das Gewebe in dem Kleber mechanisch verankert. Dabei ist die kleberoffene Zeit zu beachten.

Im Bodenbereich kann unmittelbar nach dem Verkleben von DITRA-HEAT die Verlegung der Heizkabel mit einem Mindestabstand von 9 cm (jede 3. Noppe) erfolgen.

Bei der Verarbeitung im Wandbereich erfolgt die Verlegung der Heizkabel nach Erreichen eines ausreichenden Haftverbundes. Hier kann ein Verlegeabstand von 6 cm (jede 2. Noppe) oder 9 cm (jede 3. Noppe) gewählt werden (weitere Informationen dazu finden Sie im Datenblatt 6.4 auf Seite 7, siehe Downloads).

Im Wandbereich wird die Verwendung der Mattenware empfohlen.

Der Fliesenbelag wird entsprechend der geltenden Regelwerke fachgerecht im Dünnbettverfahren direkt auf DITRA-HEAT verlegt, wobei sich der Dünnbettmörtel in die hinterschnittene Noppenstruktur der DITRA-HEAT-Matte verankert.

DITRA-HEAT ist wasserdicht und gegen die üblicherweise im Zusammenhang mit keramischen Fliesenbelägen auftretenden chemischen Beanspruchungen beständig. In Bereichen, in denen es erforderlich ist, kann mit DITRA-HEAT eine geprüfte Verbundabdichtung hergestellt werden.

 

Zusammenfassung der Funktionen:

a) Entkopplung

DITRA-HEAT entkoppelt den Belag vom Untergrund und neutralisiert somit Spannungen zwischen Untergrund und Fliesenbelag, die aus unterschiedlichen Formänderungen resultieren. Ebenso werden Spannungsrisse aus dem Untergrund überbrückt und nicht in den Fliesenbelag übertragen.

b) Abdichtung

DITRA-HEAT ist eine wasserundurchlässige Polypropylenbahn mit relativ hoher Wasserdampfdiffusionsdichtigkeit. Bei sachgerechter Verarbeitung an den Stößen sowie an den Wandanschlüssen und Anschlüssen an Einbauteile kann mit DITRA-HEAT eine geprüfte Verbundabdichtung mit dem Fliesenbelag hergestellt werden.

DITRA-HEAT ist entsprechend der in Deutschland geltenden Abdichtungsnorm DIN 18534 einsetzbar. Wassereinwirkungsklassen: W0-I bis W3-I*. Weiterhin verfügt DITRA-HEAT über ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP).

Feuchtigkeitsbeanspruchungsklasse gemäß ZDB: 0 bis B0 sowie A.

DITRA-HEAT verfügt gemäß ETAG 022 (Abdichtung im Verbund) über eine europäische Zulassung (ETA = European Technical Assessment) und ist mit einem CE-Zeichen gekennzeichnet.

Für Bereiche, in denen CE-konform oder entsprechend dem abP (allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis) gearbeitet werden soll, sind nur systemgeprüfte Dünnbettmörtel zu verwenden. Die Dünnbettmörtel und die entsprechenden Prüfzeugnisse können unter der in diesem Datenblatt angegebenen Adresse erfragt werden.

DITRA-HEAT schützt damit die Unterkonstruktion vor Schädigung durch eindringende Feuchtigkeit sowie aggressive Stoffe.

* Mit abP und/oder nach ETA entsprechend ETAG 022. Weitere Informationen zu Verwendung und Einbau erteilt bei Bedarf unsere Anwendungstechnik.

c) Lastverteilung (Lasteinleitung)

Auf DITRA-HEAT verlegte Fliesen im Bodenbereich sollten mindestens 5 x 5 cm groß sein und eine Mindestdicke von 5,5 mm aufweisen. DITRA-HEAT leitet über den Boden der mit Dünnbettmörtel ausgefüllten Vertiefungen Verkehrsbelastungen, die auf den Fliesenbelag einwirken, direkt in den Untergrund ab. Somit sind auf DITRA-HEAT verlegte Fliesenbeläge entsprechend hoch belastbar. Bei hoher Verkehrslast (z.  B. in Gewerbebereichen) sowie hohen zu erwartenden Punktlasten (z. B. durch Konzertflügel, Gabelhubwagen, Regalsysteme) müssen die Fliesen für den jeweiligen Einsatzbereich die ausreichende Dicke und Druckstabilität aufweisen. Die Hinweise und Fliesendicke gemäß dem in Deutschland gültigen ZDB-Merkblatt „Mechanisch hoch belastbare keramische Bodenbeläge“ sind zu beachten.

In hoch belasteten Bereichen müssen die Fliesen vollflächig eingebettet werden.

Schlagbelastungen mit harten Gegenständen sind bei Keramikbelägen zu vermeiden. Die Fliesenformate sollten mindestens 5 x 5 cm betragen.

d) Haftverbund

DITRA-HEAT bewirkt über die Verankerung des Vliesgewebes mit Dünnbettmörtel am Untergrund und über die mechanische Verankerung des Dünnbettmörtels in der hinterschnittenen Noppenstruktur einen guten Haftverbund des Fliesenbelages mit dem Untergrund. DITRA-HEAT kann somit an Wand und Boden eingesetzt werden.

 

Untergründe für Schlüter-DITRA-HEAT

Untergründe, auf denen DITRA-HEAT verlegt werden soll, müssen grundsätzlich auf Ebenheit, Tragfähigkeit, Sauberkeit und Verträglichkeit überprüft werden. Haftungsfeindliche Bestandteile der Oberfläche sind zu entfernen. Der Ausgleich von Unebenheiten oder ein Höhen- oder Gefälleausgleich muss vor Verlegung der DITRA-HEAT erfolgen.

Um eine effektive Erwärmung des Fußbodens zu gewährleisten, ist insbesondere bei der Verlegung gegen das Erdreich bzw. über unbeheizten Räumen der Einbau einer Wärmedämmung erforderlich.

Für ein schnelleres Aufheizverhalten empfehlen wir auf unbeheizte Estrichkonstruktionen die Verwendung von DITRA-HEAT-DUO mit seiner thermischen Trenneigenschaft oder als Dämmschicht Schlüter-KERDI-BOARD (siehe Datenblatt 12.1) .

Beton

Beton unterliegt einer langwierigen Formveränderung durch Schwinden. Bei Beton und Spannbeton können zusätzlich durch Durchbiegung Spannungen entstehen.

Durch den Einsatz von DITRA-HEAT werden die entstehenden Spannungen zwischen Beton und Fliesenbelag aufgenommen, so dass die Fliesenverlegung unmittelbar nach dem Erreichen einer ausreichenden Standfestigkeit des Betons erfolgen kann.

Zementestriche

Zementestriche müssen nach geltenden Regeln vor der Verlegung der Fliesen mindestens 28 Tage alt sein und ein Feuchtigkeitsgehalt kleiner 2 CM-% aufweisen.

Besonders schwimmende Estriche und Heizestriche neigen jedoch auch später, z. B. durch Belastungen und Temperaturveränderungen, zur Verformung und Rissbildung. Beim Einsatz von DITRA-HEAT können die Fliesen auf frischen Zementestrichen verlegt werden, sobald diese begehbar sind.

Bei eventuell später auftretenden Rissbildungen und Verformungen des Estrichs, werden diese durch DITRA-HEAT neutralisiert und nicht in den Fliesenbelag übertragen.

Calciumsulfatestriche

Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) darf bei der Fliesenverlegung nach geltenden Regeln nur max. 0,5 CM-% Restfeuchte aufweisen. Durch die Verwendung von DITRA-HEAT kann bereits bei einer Restfeuchte ab kleiner 2 CM-% ein Fliesenbelag aufgebracht werden.

Falls erforderlich, ist die Estrichoberfläche entsprechend den Fachregeln und Herstellervorgaben zu behandeln (anschleifen, grundieren). Die Verklebung von DITRA-HEAT kann mit hydraulisch abbindenden oder mit sonstigen dafür geeigneten Dünnbettmörteln erfolgen. Der Estrich wird durch DITRA-HEAT vor Feuchteeintritt an der Oberfläche geschützt. Calciumsulfatestriche sind feuchtigkeitsempfindlich, so dass der Estrich vor weiterer Durchfeuchtung, z. B. rückwärtiger Feuchtebelastung, zu schützen ist.

Heizestriche

Der Einsatz von DITRA-HEAT kann auch auf Heizestrichen entsprechend den zuvor genannten Hinweisen (Zement, Calciumsulfat) erfolgen. Bei der Verwendung der DITRA-HEAT kann die Belagskonstruktion bereits 7 Tage nach Fertigstellung aufgeheizt werden. Beginnend bei 25 °C kann die Vorlauftemperatur dabei täglich um max. 5 °C bis zur Nutzungstemperatur von max. 40 °C erhöht werden.

Hinweis: Mit dem Einbau von DITRA-HEAT über Heizestrichen besteht die Möglichkeit einer individuellen, partiellen Beheizung unabhängig von der Zentralheizung. Somit kann diese in der so genannten Übergangszeit komplett ausgeschaltet werden.

Des Weiteren können auch Spitzenlasten mit DITRA-HEAT abgedeckt werden.

(Wegen der thermischen Trenneigenschaft von DITRA-HEAT-DUO ist diese auf Heizestrichen nicht zu empfehlen.)

Kunststoffbeläge und Beschichtungen

Die Oberflächen müssen grundsätzlich tragfähig und so beschaffen oder vorbehandelt sein, dass ein geeigneter Kleber darauf haftet, in dem sich das Trägervlies von DITRA-HEAT verankern kann. Die Verträglichkeit des Klebers mit dem Untergrund und DITRA-HEAT ist im Vorfeld zu prüfen.

Span- und Pressplatten

Diese Materialien unterliegen in besonderem Maße einer Formveränderung durch Feuchteeinfluss (auch durch stark schwankende Luftfeuchtigkeit). Es sind daher Span- oder Pressplatten zu verwenden, die gegen Feuchtigkeitsaufnahme imprägniert sind.

Die Platten können grundsätzlich sowohl als Untergrund an der Wand als auch auf dem Boden im Innenbereich eingesetzt werden.

Die Dicke der Platten ist so zu wählen, dass sie in Verbindung mit einer geeigneten Tragkonstruktion ausreichend formstabil sind.

Die Befestigung ist durch Verschrauben in entsprechend geringen Abständen sicherzustellen. Die Stöße sind mit Nut- und Federverbindung herzustellen und müssen verklebt sein. Zu angrenzenden Bauteilen sind ca. 10 mm Randfugen einzuhalten.

DITRA-HEAT neutralisiert die auftretenden Spannungen zum Fliesenbelag und verhindert zudem das Eindringen von Feuchtigkeit.

Holzdielenboden

Bei ausreichend tragfähigen, verschraubten Holzdielen mit Nut- und Federverbindung ist eine direkte Verlegung von keramischen Belägen grundsätzlich möglich. Vor Verlegung der DITRA-HEAT sollte der Holzuntergrund die Gleichgewichtsfeuchte aufweisen.

Bewährt hat sich hier aber das Aufbringen einer zusätzlichen Schicht aus Span- oder Pressplatten. Unebene Böden sollten vorher durch geeignete Ausgleichsmaßnahmen egalisiert werden.

Mauerwerk / Mischuntergründe

Vollfugiges Mauerwerk aus Ziegelsteinen, Kalksandsteinen, zementgebundenen Steinen, Gasbeton oder dergleichen ist grundsätzlich als Untergrund für DITRA-HEAT geeignet. Unebenheiten sind zuvor auszugleichen.

Vor allem bei Sanierungen sowie Um- und Anbauten bestehen Untergründe häufig aus verschiedenen Materialien (Mischmauerwerk), die an den Grenzflächen aufgrund unterschiedlicher Verformung zu Rissbildungen neigen. Mit DITRA-HEAT werden daraus entstehende Spannungen und Risse nicht in den Fliesenbelag übertragen. 

Gipsputz / -steine

Gipsuntergründe sollten, nach Prüfung entsprechend den anerkannten Regeln, als trocken gelten – die Oberflächen sind ggf. mit einer Grundierung vorzubehandeln. Die Verklebung von DITRA-HEAT kann mit hydraulisch abbindenden oder mit sonstigen geeigneten Dünnbettmörteln erfolgen.

Videos zum Lernen
und Nachmachen

Video Schlüter-DITRA-HEAT-E: Elektrische Flächenheizung - Nutzen und Funktionen
Schlüter-DITRA-HEAT-E: Elektrische Flächenheizung - Nutzen und Funktionen
Video Schlüter-DITRA-HEAT-E: Installation der elektrischen Flächenheizung für Wand und Boden
Schlüter-DITRA-HEAT-E: Installation der elektrischen Flächenheizung für Wand und Boden
Video Elektrische Flächenheizung: Schlüter-DITRA-HEAT-E Bodeninstallation
Elektrische Flächenheizung: Schlüter-DITRA-HEAT-E Bodeninstallation